In Oldenburg wurde das Konzept der Saatguttauschboxen auf eine neue Qualitätsstufe gehoben.
Judith Bausch, die wir auf dem unteren Bild sehen, hat mir die nachfolgenden Informationen zur Saatguttauschbox am Vereinsheim des Kleingartenvereins Haarentor im Pophankenweg 40 in 26129 Oldenburg zur Verfügung gestellt.
Warum ein Saatgutverteiler?
Ende 2016 fand im Polyester in Oldenburg eine Saatguttauschbörse statt, die von den Beteiligten als sehr positiv empfunden wurde. Der Wunsch, eine dauerhafte Tauschoption für Gartenfreunde zu errichten, entstand. Diesen Wunsch griff der Praxispartner Wurzelwerk e.V. im Rahmen des Praxisprojekts der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg wieder auf.
Wie ist das Projekt entstanden?
Das Projekt „Saatgutverteiler Oldenburg“ wurde im Rahmen des Studienmoduls „Practical Project“ (Teil des Studiengangs „Sustainability Economics and Management“) mit dem Thema „Gesellschaftliche Transformation durch Gemeingüter und ihre Governance“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zusammen mit dem Praxispartner Wurzelwerk e.V. initiiert.
Wer war beteiligt?
- „Right Seeds“ Forschungsgruppe der Universität Oldenburg als Initiatoren und Berater
- Die Studentinnen Judith Bausch, Elisabeth Wagener und Cordelia Pätz als Verantwortliche für die Erarbeitung eines Konzepts und deren Umsetzung
- Wurzelwerk e.V., der Offene Gemeinschaftsgarten Oldenburg, als Praxispartner und Ideengeber, namentlich insbesondere Tjorven Tenambergen
- Der Kleingartenverein Haarentor, insbesondere der Vorstandsvorsitzende
Vorgehensweise:
Im Rahmen einer von uns organisierten Diskussionsrunde, bei der Gärtnerinnen und Gärtner des Kleingartenvereins, Anja Banzhaf, die Autorin des Buches „Wer die Saat hat hat das Sagen“, der Vorstand des Kleingartenvereins und Vertreterinnen des Praxispartners Wurzelwerk e.V. mitwirkten, wurden die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für das Konzept und die Umsetzung des Saatgutverteilers erarbeitet. Zu klären waren hier nach den Prinzipien der Gemeingüter die Fragen zum Standort, der Nutzergemeinschaft, einem eventuellen gemeinsamen Regelwerk und der Gestaltung des Verteilers. Anhand dieser notwendigen Grundlagen haben wir als studentische Projektgruppe dann die gewonnen Informationen und an den Verteiler formulierten Bedürfnisse ein schlüssiges Konzept erarbeitet und schließlich auch umgesetzt. Dadurch erfüllt der Verteiler eine Vielzahl von Bedürfnissen der Nutzergruppe. Der Standort ist zentral im Kleingartenverein, die Kiste ist witterungsfest und ansehnlich, ein Schaufenster lockt neugierige Blicke, es gibt Infotexte auf Deutsch, Russisch und Englisch über das Projekt und die Nutzung, die unmittelbar neben dem Saatgutverteiler angebracht sind. Im Inneren finden sich in Boxen kleine Registerkarten, nach denen sich das Saatgut einsortieren lässt. Es gibt extra Zettelchen für die Beschriftung des Saatguts, die mittels eines Tackers an die Saatguttütchen geheftet werden können. Außerdem gibt es je eine kleine Anleitung zum Herausnehmen und zum Bestücken des Saatgutverteilers und ein kleines Gästebuch, in welchem auch Platz für Kritik und weitere Anregungen ist. Der Saatgutverteiler ist bis zum ersten richtigen Frost des Jahres geöffnet, geht dann in eine Winterpause, in der das Saatgut vom Praxispartner Wurzelwerk e.V. andersweitig gelagert wird, und wird im Frühjahr wieder eröffnet.
Um den Bekanntheitsgrad zu steigern, wurde über unser Projekt auch in der hiesigen Lokalzeitung berichtet:
https://www.nwzonline.de/oldenburg/wirtschaft/mehr-vielfalt-in-feld-und-garten_a_31,3,1455676102.html
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